Das vorliegende Foto der drei Frauen ist bereits 1956 im Verlag Volk und Welt, Berlin-Ost erschienen im Buch: Lord Russell of Liverpool „Geißel der Menschheit — Kurze Geschichte der Naziverbrechen”, S. 193.
Die dort vermerkte Textunterschrift lautete damals: ”Neueingelieferte KZ-Häftlinge auf dem Weg zur ärztlichen Untersuchung — Ausschnitt aus einem Foto, das bei einem deutschen Gefangenen gefunden wurde”.
Wahrlich, ein grundsätzlich anderer Sachverhalt. Dennoch: Auch jene Unterschrift ist offensichtlich erlogen: Von dem deutschen Soldaten liegen zu diesem Bild keine näheren Angaben vor, und aus dem Bild selbst ist dieser Sachverhalt nicht zu entnehmen, zumal konkrete Anhaltspunkte nach Ort und Zeit fehlen. Im übrigen haben sich deutsche Wehrmachtsangehörige bis 1945 in keinem ehemaligen deutschen Konzentrationslager aufhalten können, jedenfalls nicht in Uniform.
Erstmals jedoch ist dieses Bild neben zahlreichen anderen unwahrscheinlichsten Bildern ohne Text veröffentlicht worden in Eugéne Aroneanu „Konzentrationslager” Dok. F 321 für den Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg. übernommen wurde es dann von den (auch hier in beschädigter Form) Akten des Internationalen Militärgerichtshofes Bd. XXX S. 393.
Erscheint dieses Bild zunächst auch als echt, so zeigen doch die schiefen Wände des Schuppens, das schiefe Fenster, links der dunkle Hintergrund, die unterschiedlich langen Schatten sowie die verdächtigen Halsschatten der Soldaten, daß dieses Bild keine echte Fotografie sein kann.