Udo Walendy: Bild 'Dokumente' für die Geschichtsschreibung?
Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforchung, Vlotho (Weser) 1973



[Seite 26] „Der Terror in den besetzten Gebieten hatte als erstes Ziel: Die Ausrottung der jüdischen Bevölkerung und die Einschüchterung aller jener Einwohner, die sich nicht völlig dem Regime unterwarfen. Die Gestapo brachte Frauen und Kinder zum Erschießen.” Mit diesem Bildtext veröffentlicht in K. Zentner „Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkrieges”, S. 490. In verbesserter Retusche veröffentlicht in „Der gelbe Stern” a. a. O. S. 96.

Die Vergleichsbilder S. 26 und 27 enthüllen die Fälschung deutlicher noch als sie von einem einzelnen Bild ausgehend anerkannt würde: AIle Frauen haben etwas anderes an, einmal Unterwäsche mit „V”-Ausschnitt, einmal mit rundem Ausschnitt, die Frau links vorn einmal mit Hose, das andere Mal mit Rock, den sie sich hochzieht. Die unterschiedliche Zeichnung der Wäsche und Soldaten links und rechts im Bild spricht eine ebenso beredte Sprache wie die falsche Perspektive (Soldaten zu unterschiedlich groß) und die wiederum zu hoch gekantete Ebene. Die Gesamtsituation ist völlig unwirklich. Vor einer Exekution blickt man nicht in Gruppenaufnahme so gelassen in die Kamera, und dazu noch — wie peinlich für die Fälscher! — bei über 40 Grad Frost am 15. Dezember 1941, barfuß in Lettland!

Die völlig schattenfreie Unterhose der älteren Frau im Vergleich mit den deutlichen Schattenfalten an Hemden und Hosen der anderen Frauen, die typischen schwarz-weißen Kontraste der Wäsche rechts und ihre grundsätzlich andere Aufmachung links beweisen, daß es sich hier um eine Zeichnung und nicht um eine Fotografie handelt.

[Seite 27] „Eine Gruppe von Frauen vor der Erschießung. Auf dem Bild links Purve Rosa, Arbeiterin der Fabrik „Kursa”, neben ihr die Mutter. Foto des Chefs der Gestapo-Abteilung in Liepaja, Hauptscharführer Karl Schrot, vom 15. Dezember 1941” Mit diesem Bildtext veröffentlicht in „Verbrecherische Ziele — verbrecherische Mittel”. Hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU, Moskau 1963 S. 132.
Nun weiß man es also ganz genau. Erstaunt schaut die Frau links in der zweiten Reihe nach vorn. Die Zeitschrift „Der Stern” verlegt am 22. 10. 1967 die ganze Szene kurzerhand nach Weißruthenien und definiert sie als „Aktion 1005”.

[Seite 28]

Vergrößerter Ausschnitt von Bild S. 26 (links stehender „Soldat”) im Vergleich mit einem originalen Knochenmenschen

1. ausgehender Größenvergleich von der Kopfgröße

2. ausgehender Größenvergleich von der Körperlänge

Kommentar überflüssig.




Walendy Index

< < < PreviousNext > > >

Back to Main Index




Heretical Press banner