Udo Walendy: Bild 'Dokumente' für die Geschichtsschreibung?
Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforchung, Vlotho (Weser) 1973



Historische „Fotodokumente”


Die nachfolgend zusammengestellten Bildfälschungen sind Jahre nach 1945 veröffentlicht worden. Nur solche Bilder sind hier analysiert, die in „wissenschaftlichen” Büchern als „Originalfotografien” bzw. „Bilddokumente” ausgegeben werden. Bildfälschungen in Illustrierten, Zeitungen, unbedeutenden Broschüren sind hier grundsätzlich nicht aufgenommen. Diese Bild-Zusammenstellung will nicht bestreiten, daß dieses oder ähnliches, was die Bilder ausdrücken, hier oder da geschehen sein könnte. Darum aber geht es hierbei nicht. Diese Bilder werden als Beweisdokumente angeführt und müssen sich deshalb einer sachlich-wissenschaftlichen Beweisprüfung unterziehen. Zwischen dem, was geschehen sein könnte, und dem, was geschehen ist, liegt ein himmelweiter Unterschied. Wissenschaftler und amtliche Institute, die gefälschte Bilder als authentisches Beweismaterial ausgeben, machen sich nicht nur unglaubwürdig hinsichtlich dieser Bilder, sondern ihrer Gesamtaussage. Niemand kann ihnen mehr glaubhaft eine einzige Aussage, ein einziges Dokument, eine einzige „Fotografie”, die sie „im lebendigen Wechsel zwischen Dokument, Bild und Wort” (Klappentext: K. Zentner „Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkrieges”) vorlegen, ohne eingehende Prüfung abnehmen. Läßt sich der historische Ablauf schon leicht durch Auswahl von Texten, Bildern und Dokumenten, durch eine aussortierte Zusammenstellung verfälschen, so mag man dies „einseitige Tendenz”, „politischer Interessenstandpunkt”, „propagandistischer Schachzug” o. ä., aber nicht grundsätzlich Betrug nennen. Wer hingegen unter echte Bilder falsche Texts setzt oder sich der Fotomontage bedient, um gefälschte Bilder und Bildaussagen als echt erscheinen zu lassen, und solche gefertigten Stücke als „authentische Aufnahmen” veröffentlicht, macht sich der Fälschung schuldig. Die vorliegende Zusammenstellung befaßt sich ausschließlich mit diesen Fälschungen, wobei die Fragen offenbleiben müssen, war sie gefälscht, wer sie leichtgläubig und wer sie in betrügerischer Täuschungsabsicht übernommen hat. Diese Zusammenstellung ist keineswegs vollständig. Sie könnte beliebig erweitert werden. Sie kann hier nur beispielhaft sein. Diese Bilder werden auch keineswegs von der „Masse der anderen Bilddokumente” erdrückt — denn die Masse von Bildern macht es nicht. Die Erfahrung lehrt, daß auch eine „Masse von Bildern” gefälscht sein kann — und gefälscht worden ist —; Falsifikate könnten allenfalls durch echte Bilddokumente gleicher Aussagekraft für belanglos erklärt werden. Hierbei jedoch würde die Frage aufgeworfen, weshalb welt-weit mächtige Sieger und (oder) ihre Helfershelfer Bildfälschungen für notwendig gehalten haben, wenn beweiskräftige echte Bilddokumente vorhanden sein sollten, wobei auffällig ist, daß gerade Bilddokumente über die deutschen Konzentrationslager selten bzw. nicht publiziert worden sind. Wenn es schon

verständlich sein mag, daß solche Bilddokumente aus der Zeit von 1933 bis 1945 nicht vorhanden sind oder man sie nach dem Krieg als nicht vorhanden behauptet, so bleibt es völlig unverständlich, weshalb kaum Bilddokumente von den deutschen Konzentrationslagern während und kurz nach ihrer Befreiung durch die alliierten Sieger veröffentlicht worden sind.

Bildfälschungen mit Hilfe der Fotomontage sind heutzutage nicht schwierig.

Der Fälscher kann davon ausgehen, daß

Der Historiker jedoch hat alle als Faktenbeweise der öffentlichkeit vorgelegten Unterlagen auf ihre Echtheit hin zu prüfen, so auch Fotos und ihre Bildtexte.




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