Udo Walendy: Bild 'Dokumente' für die Geschichtsschreibung?
Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforchung, Vlotho (Weser) 1973



[Seite 10] „Die Gestapo verhöhnte jüdische Menschen, indem sie die überlieferte Haartracht mit der Schere abschnitt.” Mit diesem Bildtext veröffentlicht in K. Zentner „Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkrieges”, S. 490.

Dieses Bild ist eine Fotomontage und gibt in dieser Aufmachung eine völlig unwirkliche Situation wieder. In voller Kriegsausrüstung, mit Handschuhen, geschultertem Gewehr und Stahlhelm hätte bestimmt kein Soldat einem Juden, der bereits einen glattrasierten Kopf hat, die Haare schneiden wollen. Sämtliche Gesichter (sehr deutlich an den Augen erkenntlich) sind retuschiert. Die Spiegelung der Stahlhelme ist unwirklich (keine Fotografie ergibt solche Reflexe), die Schattenpartien verlaufen widersprüchlich, des Gewehr hängt falsch herum (Schaft müßte hinten, die Seitengewehrhalterung vorne sein), der Stahlhelmriemen befindet sich erheblich zu weit vom Ohr entfernt, die Mauerfugen sind willkürlich schief. Der den Lichtverhältnissen widersprechende absolut schwarze Mantel des ”Juden” kann nur deshalb konturlos in die andere Bildpartie übergehen, wenn hier eine Montage-Schablone vorliegt.

[Seite 11] Ein echtes Foto als Vergleich


 
[Seite 11] Vergrößerung des Hakenkreuzes vom gefälschten Stahlhelmbild   [Seite 11] Vergrößerung des Hakenkreuzes vom echten Stahlhelmbild



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