Man lege einige künstliche Gebisse nebeneinander auf den Fußboden und man erzielt genau den gleichen fotografischen Effekt bei Blitzlicht und mit einer nach unten gehaltenen Kamera, wobei man allerdings bei einigen Partien des vorliegenden Bildes noch einiges abändern müßte (z. B. jene langgestellte Zahnpartie oben rechts 2,5cm von der oberen Ecke nach unten). Dokumentarischen Aussagewert hätte ein solcher „Berg” von „tausenden Gebissen” erst dann, wenn dieser „Berg” von mehreren Seiten fotografiert, von einer Sachverständigenkommission bestätigt und mit genauem Lagerungsort sogleich nach Auffindung der internationalen öffentlichkeit bekannt gemacht worden wäre. Das ist nicht geschehen. Soweit bekannt, existiert nur diese einzige Aufnahme von diesem „Fund”; sie aber ist kein Beweismittel. Im übrigen: Jeder Zahnarzt — wenn nicht überhaupt jeder vernünftige Mensch — weiß, daß kein einziges Gebiß eines Verstorbenen mehr brauchbar ist; es besitzt noch nicht einmal Materialwert. Auch die „NSV” konnte damit nichts anfangen. Außerdem weiß jeder vernünftige Mensch, daß gerade das künstliche Gebiß eines Menschen ein hoch reagibler Nährboden für Bakterien ist, der selbst bei sorgfältigem Säubern der Prothesen kaum keimfrei zu machen oder zu halten ist. Einen solchen Bakterienherd, der sich stündlich ungeheuer vermehrt, in einem Lager von tausenden und zigtausenden von Menschen anlegen, hieße kurzfristig eine Seuchengefahr heraufbeschwören. Nein, solche künstlichen Gebisse hätten selbst die niederträchtigsten Banditen mitverbrannt oder mitvergraben. Das Institut für Zeitgeschichte teilte mit, daß dort von einem Haufen künstlicher Gebisse im KZ-Sachsenhausen nichts bekannt ist.